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Liebe Spender, Spenderinnen und Freunde

 

Heute Morgen zog ich erstmals seit Wochen wieder eine lange Hose an und als ich den nebligen Himmel betrachtete, stellte ich überrascht fest, der Herbst ist fast angekommen. Leise hat er sich angeschlichen.


In den Wochen, in der uns die Sonne verwöhnte, der Regen auf sich warten liess, erhielt die Sahelzone viel zu viel davon. Dort hatten starke Regenfälle seit Juli Sturzfluten im ganzen Land ausgelöst. In der Hauptstadt Niamey brach ein Deich am Ufer des Niger-Flusses, sodass mehrere Stadtteile evakuiert werden mussten. Dutzende von in Not geratenen Bewohnern flohen aus ihren Häusern, einige schwammen durch überflutete Strassen. Sauberes Trinkwasser ist knapp! Viele verloren ihr Hab und Gut und stehen nun vor dem Nichts.

 

Diese landesübergreifenden Überschwemmungen haben mindestens drei Millionen Tonnen Reis vernichtet - das entspricht einem Viertel der gesamten Ernte! Die Vereinten Nationen reagierten schnell und stellten vielen Opfern Unterkünfte mit Hygieneartikeln und Lebensmittel zur Verfügung.
Der Klimawandel ist auch in diesem Land stark zu spüren, ist es doch seit mehreren Jahren Überschwemmungen ausgesetzt, auch in den Wüstengebieten des Nordens, wo die Tuareg heimisch sind.


Nahrungsmittelhilfe für die Nomadenschule „Aragh“

Besonders an den Schulen macht sich die Nahrungsknappheit bemerkbar. Sie funktionieren wie ein Internat, die Schüler erhalten zwei warme Mahlzeiten täglich während des Unterrichtes.

 

In einer solchen Struktur ist die Essensausgabe auch eine Motivation die Schüler in die Schule zu senden. Damit die Kinder gut lernen ist es auch wichtig, dass sie genügend Energie bekommen, sprich wir stellen sicher, dass sie keine Mangelernährung haben.


 

Der Schuldirektor ist sich dem bewusst und hat ENMIGRAW Suisse um entsprechende Unterstützung angefragt. Wir ersehen es für zwingend, diese Schule am Laufen zu erhalten und stellen ihnen die finanziellen Mittel zur Erhaltung der Kantine für die kommenden drei Monate zur Verfügung.

 

Kosten CHF 500.-


Brunnensanierung „Mouhamed“ in Goratt

Wie bei den ersten drei von uns sanierten Brunnen in der Region Gougaram, befindet sich der Grundwasserspiegel auf ca. 25 Metern.

 

Die alten Stämme, welche den Schacht einigermassen stabilisierten, wurden entfernt und die Wände geglättet. Der erste Betonring, der als Basis dient, wird vorproduziert und in den gesäuberten Schacht gesetzt.


 

Auf diesem werden dann die restlichen Betonringe aufgebaut und verankert. Nach erreichen der gewünschten Höhe, wird eine längere Pause eingehalten. Durch das Eigengewicht der Ringe, setzt sich die ganze Konstruktion langsam, bis sie stabil auf der harten Gesteinsschicht aufliegt. Erst jetzt wird der freiliegende Brunnenschacht aussen aufgefüllt und die Zugvorrichtung einbetoniert.


 

Trotz des sehr hohen Wasserstandes, konnte dieser Ziehbrunnen zu aller Zufriedenheit in Stand gestellt werden und die Tuaregnomaden sind froh, sauberes Trinkwasser für sich und ihre Tiere schöpfen zu können.

 

Kosten CHF 3‘128.-


Nomadenschule „Alamad“

Trotz des Lockdowns konnten die Kinder die Prüfungen machen und wir können mit Stolz sagen, dass 4 Mädchen sogar mit Collège-Niveau abgeschlossen haben. Es würde uns freuen, wenn sie diesen Weg beschreiten, dies liegt nun aber nicht mehr in unserer Hand. Wie ihr sicher wisst, decken wir die 6 Jahre Grundschule ab. Weiterführende Schulbildung können wir uns nicht leisten. Viel Glück allen Schülern für das kommende Schuljahr und BRAVO!


Nach fast 9 Jahren Nomadenschule „Alamad“ machen wir uns auch Gedanken, wie wir den Fortbestand sichern oder allenfalls sogar noch ausbauen können. Eines unserer Ziele war schon immer, die Projekte in die Hände der Einheimischen übergeben zu können.

Um die Zukunft zu gewährleisten, werden wir in der nächsten Zeit mit dem Bildungsministerium verschieden Varianten prüfen. Ob es die zur Verfügung Stellung eines Collège-Lehrers ist oder sie die Schule in das offizielle Schulnetz übernehmen, das sind Ideen, die wir besprechen wollen.

 

Gerne werden wir zu gegebener Zeit wieder darüber berichten. Wir brauchen sicher noch etwas Geduld und es soll eine gute Lösung für alle sein, nur dann sind wir für eine Übergabe bereit. Bis dahin danken wir euch allen, dass ihr die Schule weiterhin tatkräftig unterstützt.