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Dezember 2022

Nach einem heissen afrikanischen Sommer, fügte sich der Herbst nahtlos an. Die sonnigen Tage liessen uns viel Zeit in der Natur verbringen. Erst durch das Verfärben der Blätter, den ersten kühlen und nebligen Morgen wurde mir bewusst, dass dieses Jahr in Windeseile dem Ende zugeht.

Die Regenfälle dieses Jahres haben auch die Gärten zum blühen gebracht. Die Bewässerung der Gemüsebeete erfolgt aber auch über den nahen gelegenen Brunnen.


Brunnensanierung „Ghalio“

Dieser traditionelle Ziehbrunnen in der Region Azawagh ist 32 Meter tief und die oberen 18 Meter waren in einem besorgniserregenden Zustand. Die Wände waren brüchig und mit grossen Löchern durchsetzt, welche die Baucrew zuerst auffüllen musste. Auf dieser Plattform arbeitet der Maurer Afano und baut Betonring um Betonring in den Schacht ein.


 

 

 

Der Brunnenrand wird mit grossen Steinen und Armierungseisen aufgebaut….


 

 

….anschliessend wird das Tränkebassin für die Tiere mit Wasser aufgefüllt und die jetzt noch freiliegende Zuleitung zugeschüttet und mit Steinen geschützt.


 

Die ganze Familie von Ghalio Mutukkan bedankt sich bei allen Spendern und der gesamten Baucrew für diese unentbehrliche Sanierung!


Kosten CHF 5‘180.-
 


Nomadenschule "Alamad"

Das neue Schuljahr hat im Oktober angefangen und die „Erstklässler“
lernen schon fleissig das Alphabet und die Zahlen. Für einige Kinder ist das Stillsitzen neu und anfänglich eine grosse Umstellung in ihrem gewohnten Tagesablauf. Einzelne haben aber ältere Geschwister, die in unsere Schule kommen und sind nun stolz, auch dabei zu sein.
Die neuen Bücher und Hefte wurden ausgeteilt, die Stundenpläne verteilt; alles ist bereit.


 

Alhassane (links im Bild) hat noch die fehlenden Schul- und Küchenmaterialien aus Niamey gebracht.

 

Während seinem Aufenthalt sprach er auch mit dem Bildungsminister und den verschiedenen Tuaregfamilien über die Wichtigkeit der Schulbildung - auch wenn es „nur“ eine Grundausbildung ist.


Renovation des Brunnens "Youssouf"

Vor Jahren wurde dieser Brunnen durch eine andere Hilfsorganisation saniert – leider wurden schlechte Materialien dafür verwendet. Der Sand, den man dem Zement zumischt, war mit Ziegenkot verunreinigt, die eingesetzten Schalungssteine bestanden mehrheitlich aus Stroh. So haben sich die geflickten Wände in der Zwischenzeit fast vollständig aufgelöst und ein Hilferuf des Besitzers erreichte ENMIGRAW Niger.
Nach einer Besichtigung des Maurers Affano vor Ort, beschlossen wir, diesen Brunnen nochmals auszubessern und somit die Erhaltung einer solch wichtigen Wasserquelle zu sichern.

 

Kosten CHF 1‘970.-


Nahrungsmittel für die Nomadenschule „Gougaram“

Auch dieses Jahr erhielt diese Schule und das angegliederte Collège unsere Unterstützung mit diversen Grundnahrungsmitteln. Nicht nur eine Verteuerung, sondern auch eine Verknappung der überlebenswichtigeren Ressource „Nahrung“ war stark zu spüren, denn es dauerte seine Zeit, bis wir all die benötigten Dinge eingekauft hatten.
ENMIGRAW finanziert den Schulkindern neben dem üblichen Essen zwei Tassen Milch pro Tag, Gemüse und jeden Monat ein Schaf, um der einseitigen Mangelernährung vorzubeugen.
Die Tuaregfamilien, der Dorfvorstand und der Schuldirektor bedanken sich mit einem Brief für diese geleistete Hilfe.

 

Kosten CHF ca. 2‘000.-




Juli 2022

Liebe Spender/-innen und Freunde

 

Der Wandel des Klimas ist eine Herausforderung für die Menschheit, denn sie betrifft den ganzen Planeten. Steigende Temperaturen, fehlende Niederschläge oder Überschwemmungen bedrohen sehr oft auch die landwirtschaftlichen Strukturen. Ernteausfälle beeinträchtigen die Lebensmittelversorgung. Die Nachfrage diktiert den Preis und ein 25 kg Sack Hirse verteuerte sich um 30-40%. Momentan herrscht eine grosse Knappheit an Speiseöl, denn die Ukraine war für den Niger der Hauptlieferant des Sonnenblumenöls.


 

Nicht nur bei Lebensmitteln schoss der Preis in die Höhe wie noch nie, sondern auch bei Baustoffen wie Beton oder Armierungseisen. Kostete uns vor zwei Jahren eine Brunnensanierung ca. 4‘000.-, liegen wir heute bei den Kosten um tausend Franken höher.


14. Mitgliederversammlung ENMIGRAW Suisse

Mitte April fand unsere GV wieder in gewohntem Rahmen statt und es hat mich sehr gefreut, dass zahlreiche Interessierte zu diesem Anlass gekommen sind.
Die Diashow zeigte den Fortschritt unsere Projekte und man erfuhr, wie mühsam und arbeitsintensiv eine Brunnensanierung vor sich geht.
Im vergangenen Jahr haben uns ca. 80 Spender/-innen unterstützt.

 

Erfolgsrechnung 2021

                                                                    2021                                       2020
Vereinsvermögen per 31.12.        CHF       13‘118.-                                 10‘993.-
Total Ertrag                                  CHF       31‘260.-                                  26‘348.-
Total Aufwand                              CHF       29‘136.-                                 32‘341.-
Einnahmeüberschuss                  CHF         2‘124.-

 

Wir danken allen Spendern für Ihre Grosszügigkeit!


Nomadenschule "Alamad"

Seit 2011 betreiben wir diese Nomadenschule, in welcher die Kinder Lesen und Schreiben lernen. Zwischen 18-20 Schüler besuchen die verschiedenen Klassen gemeinsam oder nach Stunden getrennt.
Gegenwärtig läuft alles nach unserer Zufriedenheit und Alhassane hat das Nahrungsmittellager für die kommenden 3 Monate neu aufgefüllt. Auch hier spüren wir die gestiegenen Preise stark.


Frauenprojekt "Toudou"

Vor allem Frauen, die sich überwiegend dem Klein- oder Zwischenhandel widmen, hat unsere Starthilfe neue Dimensionen eröffnet. Wie in den meisten afrikanischen Ländern verrichten die Frauen zwar annähernd zwei Drittel der Arbeiten, erzielen damit jedoch nur ein Zehntel aller Einkünfte. Neben den Bastmatten hat sich die Batikfärberei als lukrative Einnahmequelle etabliert.

 

Die Frauen sind mit ihrem kleinen Erfolg in der jetzigen Situation mehr als zufrieden und wir werden ihnen auch in Zukunft zur Seite stehen.


Brunnensanierung "Hima"

Dieser Brunnen mit 45 Metern Tiefe war in einem bedenklichen Zustand und so haben Embelwa und unser Maurermeister Affano beschlossen, ihn als nächstens zu sanieren.
Die Brunnenöffnung wurde freigelegt und abgesichert, damit die Arbeiten in der Tiefe starten konnten. Als erstes wird das Wasser bis zum letzten Rest ausgeschöpft, die Löcher im Schacht geflickt und mit dem Aufbau des ersten Betonringes begonnen. Dieser ist der wichtigste, denn darauf werden die nächsten Ringe gesetzt und seitlich in der Wand verankert.
Ich habe einen grossen Respekt vor den Männern, die solche Brunnen sanieren. Der Schacht ist eng, alles muss kesselweise in die Tiefe gebracht werden.
 


 

Das verlangt viel Menschenkraft und oftmals sind mehr als 10 Personen auf einer Baustelle. Jeder hat seine Arbeit, egal ob es heiss ist oder der Sandsturm einem die Körner in die Augen bläst.
Nach 2-monatigem Aufbau stabilisieren 10 Betonringe die brüchigen Wände und Hima Algoulass bedankt sich bei allen Spendern!

 

Kosten CHF 5‘210.-
 


Renovation des Brunnens "Aghali"

 

Schon im 2011 wurde dieser Brunnen von uns saniert. Doch die Jahre und das Klima haben ihre Spuren hinterlassen. Der Beton ist abgeplatzt, die Bodenplatte unterspült und der Brunnenrand braucht auch eine Verstärkung!

Es ist das A und O, dass „unsere“ Ziehbrunnen weiterhin unterhalten und bei Bedarf repariert werden, damit diese auch in Dürreperioden funktionsfähig bleiben.

Ein wichtiger nachhaltiger Beitrag unsererseits für die Wasserversorgung der Tuaregnomaden.

 

Kosten CHF 1‘180.-




Februar 2022

Liebe Spenderinnen, Spender und Interessierte

 

Auch im Niger steigen die Temperaturen langsam an. Dank der ausgiebigen Regenfälle hatte es für ihre Tiere genügend Futter, um die Herden gut über den Winter zu bringen.


Brunnensanierung „Koula“

Dieser Brunnen wurde praktisch neu gegraben, da er in den letzten Jahren durch diverse Stürme und Flutungen eingesandet wurde und verschwand. Nur die alt eingesessenen Tuareg wussten noch, wo er sich befand.

 

In 15 Metern Tiefe floss das begehrte Nass aus einer unterirdischen grossen Quelle und ein dankbares „alhamdulillah“ ging durch die Gruppe.
Sobald die Wände stabilisiert waren, begann der gewohnte Aufbau mit den Schalungsringen.


 

 

Wären der gesamten Bauerei wurden das einfliessende Wasser mit einer starken Dieselpumpe abgesaugt und in bereitstehende Fässer gefüllt.

 


 

 

Dieses Wasser wurde nur zum Tränken der Tiere verwendet, für Menschen war es noch zu dreckig. Etwa eine Woche nach Beendigung der Arbeiten, klärt sich das Wasser, da sich die Sedimente am Boden ablagern.


Alhassane bereitet den zweitletzten Schalungsring vor, die Zugvorrichtung ist schon einbetoniert. In zwei Tagen wird noch der Brunnenrand aufgesetzt und verputzt.

Rhissa Koula, dem der Brunnen gehört, bedankt sich bei allen Spendern, die diese Grabung möglich gemacht haben! So konnten wir eine lebenswichtige Wasserquelle längerfristig erhalten.

 

Kosten CHF 4‘500.-


Nomadenschule „Aragh“

Im November erreichte uns ein Dankesbrief des Direktors der Nomadenschule „Aragh“, welche wir seit einigen Jahren mit Nahrungsmitteln unterstützen.
Durch unsere Hilfe konnte während der letzten drei Monate des Schuljahres die Kantine für die Kinder weiter funktionieren und offenbleiben.


Auch die Eltern haben sich daran beteiligt – jeder hat gegeben, was für ihn möglich war. Die täglichen zwei warmen Mahlzeiten für die Schüler waren somit gesichert.

 

Kosten CHF 500.-


Nomadenschule „Alamad“

Nachdem die Männer einige Tage mit den Eselskarren unterwegs waren um Steine zu brechen, begann die Ausgrabung des Fundamentes des Schulgebäudes.


An den neuralgischen Wänden, an denen das Regenwasser nicht wegfliessen konnte, legte man eine Drainage an. So werden die Wände durch das stehende Wasser nicht beschädigt.


 

Anschliessend verschloss man alles und baute auch noch ein kleines Bänkchen für die Schüler, damit sie in den Pausen im Schatten des Gebäudes sitzen konnten, wenn sie nicht über den Schulplatz toben….

 

Kosten CHF 800.-


 

 

Unsere Köchin Tinna hat nun ein Handy erhalten und wir können über WhatsApp mit ihr kommunizieren. Sie kann Mouhamed nun direkt informieren, wenn etwas der Nahrungsmittel zu Ende geht, Küchenutensilien fehlen oder kaputt gegangen sind.

 

Was für eine Vereinfachung unsererseits!