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Frauenprojekt "Toudou"

Am 17. Dezember 2010 wurde anlässlich einer Sitzung in Toudou - einem Aussenquartier von Agadez - ein neues Projekt ins Leben gerufen mit dem Ziel, den Frauen des Quartiers neue und bessere Einkommensquellen zu schaffen. Die meisten der dort ansässigen Familien leben unter der Armutsgrenze und sind froh um die zusätzlichen Arbeitsplätze. Dieses durch Mikrokredite finanzierte Projekt bietet ihnen die Möglichkeit, sich etwas aus der Armut herauszuarbeiten.


Basierend auf der Erfahrung und dem Erfolg des ENMIGRAW-Projekts „Tellit“ in Gougaram hat das Team das neue Projekt „Toudou“ ähnlich strukturiert. So wird mit einem Mikrokredit eine selbst verwaltete Gemeinschaftskasse vorfinanziert, wovon die Frauengruppe Rohmaterialen und Werkzeuge kaufen kann um Bastmatten, Körben und Taschen herzustellen. Die Endprodukte werden auf den lokalen Märkten verkauft, die erwirtschafteten Gewinne an die beteiligten Familien verteilt. Durch diese Eigenverantwortung und das somit erzielbare Einkommen sind Motivation und Disziplin der Mitarbeiterinnen sehr gross.



 

Die Mitglieder des Frauenprojektes „Toudou“ haben sich auf das Färben von Batikstoffen spezialisiert. Die Nachfrage nach diesen Textilien ist in Agadez grösser als nach Bastmatten. Innerhalb eines halben Jahres konnten sie schon einen beachtlichen Erfolg verbuchen.

Wir werden das Projekt mit CHF 500.- weiter unterstützen.


Toll, was die Frauen allein auf die Beine gestellt haben! Neben den Bastmatten hat sich die Färberei für Batikstoffe als lukrative Einnahmequelle etabliert und es läuft ausgezeichnet. Diese Binde- und Färbetechnik ist sehr speziell und jedes Teil ein Unikat. Die Stoffe werden so am Meter verkauft und anschliessend von einem Schneider zu Kleidungsstücken verarbeitet. Durch unseren Mikrokredit konnten die Frauen die anfänglich benötigten Rohstoffe kaufen und sind mit ihrem Erfolg mehr als zufrieden.



Unsere Initiative zur Unterstützung der Tuareg Frauen in Agadez ist vielversprechend. Wir stellen ihre Stärke in den Vordergrund und ermuntern sie Verantwortung zu tragen.
Die Baby Stricksachen laufen gut und mit dem Erlös kaufen die Frauen Alltagsgegenstände wie Decken, Leintücher, Flipflops etc. und verkaufen diese in der „brousse“ weiter. Sie engagieren sich in einer Gesellschaft, in der sie selber aufgewachsen sind und können besser abschätzen, ob ein Projekt für sie sinnvoll ist oder nicht als wir.



Die Präsidentin Fatimah Mohammed bedankt sich im Namen aller 23 Frauen für unsere Unterstützung. Sie sehen sich als Schlüsselfiguren des Wandels, denn sie tragen oft die Verantwortung für den ganzen Haushalt.

„Mein Mann ist gestorben“, erzählt Raisha, „so bin ich die Ernährerin der ganzen Familie“. Mouhamed übergab ihnen CHF 250.-, damit sie die Batikfärberei ausbauen können. Solche Stoffe sind in Agadez gefragt. Ihre Motivation und Einsatz einen kleinen Verdienst zu erwirtschaften, ist gross.



Auch die Frauen in Agadez litten unter den Massnahmen der Pandemie, welche ihren Handel kurzzeitig fast zum Erliegen brachte. Die Schliessung von Märkten und andere staatlich erlassenen Schutzmassnahmen trafen die Menschen völlig unvorbereitet. Grenzübergreifende Versorgungsketten wurden unterbrochen, was oft zu einem Ausfall der Einnahmequellen führte. Denn in den Städten leben viele Einwohner von den mageren Einkommen des Kleinsthandels und anderen Dienstleistungen.
Zum Glück halfen ihre Rücklagen den Frauen und ihren Familien über die schlimmste Zeit hinweg. Momentan scheint sich die Lage zu beruhigen und die Frauen können ihre Produkte wieder verkaufen.
Kosten CHF 500.-



 

Vor allem Frauen, die sich überwiegend dem Klein- oder Zwischenhandel widmen, hat unsere Starthilfe neue Dimensionen eröffnet. Wie in den meisten afrikanischen Ländern verrichten die Frauen zwar annähernd zwei Drittel der Arbeiten, erzielen damit jedoch nur ein Zehntel aller Einkünfte. Neben den Bastmatten hat sich die Batikfärberei als lukrative Einnahmequelle etabliert.


Die Frauen sind mit ihrem kleinen Erfolg in der jetzigen Situation mehr als zufrieden und wir werden ihnen auch in Zukunft zur Seite stehen.



 

Die Frauen hatten kein einfaches Jahr. Die Dumpalmenblätter, die sie für ihre Matten verweben sind sehr teuer geworden und in der nahen Umgebung fast nicht mehr zu finden. So haben sie sich aufs Stricken, Sticken und Dekorieren von verschiedenem Artikel mit Glasperlen konzentriert.

 

Trotzdem merken sie die zunehmende Armut der Familien in Agadez – es wird seltener etwas gekauft, das nicht lebensnotwendig ist. Wir werden sie aber weiterhin unterstützen.